Wechsel, Klimakterium, Menopause

Beschwerden, pflanzliche Therapie, Hormonersatztherapie

Definition "Wechsel"

  • Menopause
    Zeitpunkt der letzten Regelblutung
  • Prämenopause
    Zeitraum vor der letzten Regelblutung
  • Postmenopause
    Zeitraum nach der letzten Regelblutung
  • Perimenopause
    Zeitraum rund um die letzte Regelblutung

Mögliche Beschwerden

unregelmäßige Blutungen, vasomotorische Störungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Herzjagen, Völlegefühl, Müdigkeit, Depressionen, melancholische Verstimmungen, verminderte Libido, trockene Scheide,Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Reizblasensymptomatik, Harninkontinenz, Knochendichteschwund

Um Patientinnen in den Wechseljahren möglichst gut beraten zu können, ist es günstig ihre Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche und Einstellungen zu gewissen Problemen zu kennen. So könnten bereits in der Prämenopause die richtigen Weichen zu einem gesunden und ausgeglichenen Lebensstil gestellt werden 

Ob eine Frau mit Wechselbeschwerden eher zu einer pflanzlichen Therapie oder zu einer niedrigdosierten Hormonersatztherapie, synthetisch oder naturident nach Rimkus, tendiert, muss in einem umfassenden ärztlichen Menopausengespräch erörtert werden.

Natürliche Hormontherapie nach RIMKUS

Dies ist eine Behandlung hormonell bedingter Beschwerden, hauptsächlich in den sogenannten Wechseljahren, mit humanen naturidenten Hormonen – natürlichem Östradiol und natürlichem Progesteron. Diese beiden Hormone werden in einem speziellen Verfahren aus der wilden Yams Wurzel hergestellt und sind völlig identisch mit den bis zu den Wechseljahren von unserem Körper produzierten Hormonen.
Bei dieser Methode wird die Menge an naturidentem Östradiol und Progesteron individuell auf die Patientin abgestimmt und in regelmäßigen Abständen mittels Blutuntersuchungen kontrolliert und bei Bedarf neu angepasst.

Bei verminderter Libido empfehle ich gerne ebenfalls eine pflanzliche Therapie. Es ist die Pflanze Damiana, Turnera diffusa. Sie gehört der Familie der Safranmalvengewächse an und wurde bereits in der Maya Kultur als Aphrodisiakum bei mangelndem sexuellem Verlangen eingesetzt.

Veränderungen der Scheide durch das Älterwerden nennt man Vulvovaginale Atrophie

Die Scheidenwände werden dünner, manchmal auch trockener. Dies ist ein fortschreitender Prozess. Es kann zu oberflächlichen Verletzungen und Narbenbildungen an den Schamlippen und Scheide kommen. Zusätzlich treten meist auch Veränderungen an der Harnröhre und Blase mit der Folge immer wiederkehrender Harnwegsinfekte und Harnverlust auf.

Behandlungs- und Vorbeugungsmöglichkeiten:

  • Östrogenhaltige Cremen und Scheidenzäpfchen
  • Pflanzliche Cremen, Salben und Zäpfchen, z.B. mit Cannabidiol (CBD), Soja, Lavendel und Hyaluronsäure
  • Cortison haltige Salben

Bei der pflanzlichen Therapie gibt es in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen in der Behandlung der vulvovaginalen Atrophie mit CBD- haltigen Intimcremen bzw -salben und Scheidenzäpfchen. CBD ist eine vollkommen natürliche, nebenwirkungsfreie Substanz aus der Hanfpflanze.
Ich empfehle die tägliche lokale Anwendung am gesamten Genitalbereich mit einer CBD- haltigen Creme oder Salbe. Weiters rate ich zur Anwendung von CBD haltigen Scheidenzäpfchen einmal pro Woche.

 

Lichen sclerosus atrophicans

Bei einigen postmenopausalen Patientinnen, aber in 0,1 % auch jungen Jahren, kann es zum Krankheitsbild des Lichen sclerosus atrophicans kommen. Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die nicht durch Infektionen oder allergische Prozesse hervorgerufen wird. Als Ursache wird eine Autoimmunerkrankung angenommen. Grundsätzlich handelt es sich beim Lichen sclerosus um eine gutartige Erkrankung. Betroffene haben jedoch ein erhöhtes Risiko, einen Hautkrebs zu entwickeln. Daher sind regelmäßige medizinische Kontrollen wichtig, um mögliche bösartige Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Unbehandelt kann ein Fortschreiten der Entzündung zu Vernarbungen, Verklebungen sowie Schrumpfung von Hautarealen führen. Auch ist das Risiko für bösartige Veränderungen erhöht. Es ist wichtig, dass Lichen sclerosus früh erkannt und behandelt wird, da die eingetretenen Hautveränderungen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die subjektiven Symptome sind Juckreiz und Brennen im Anogenitalbereich. Es treten weißlich, glänzende Hautareale, Verletzungen der Hautoberfläche. In weiterer Folge treten Narbenbildungen auf. Nach einer eventuell feingeweblichen Abklärung sehe ich auch beim Lichen sclerosus sehr gute Therapieerfolge mit CBD (Cannabidiol) haltige Salben in Kombination mit einer lokalen Cortisontherapie. Wichtig ist vor allem der rechtzeitige Behandlungsbeginn